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Kernsätze

Unsere Vorfahren haben die natürlich vorhandenen Werkstoffe sinnvoll miteinander kombiniert,

um ein gesamtfunktionales, langlebiges Gebäude zu erhalten. Es geht darum, die Natur zu ver-

stehen und kopieren. Die Natur entwickelt noch immer die effizientesten Systeme .

 

Wenn man die Erkenntnisse der Bauphysik in Verbindung mit Temperierung in wenige Kernsätze

zusammenfasst, so mag dies ohne Kenntnis der Zusammenhänge auf den ersten Blick provozierend

klingen - es bleibt dennoch wahr!

 

Nachfolgende Aussagen gelten gemäß langer empirischer Erfahrungen für massive,

monolitisch-mineralische Werkstoffe ab einer Wandstärke von 36 cm (die Praxis zeigt, daß auch

geringere Wandstärken funktionieren - es ist der Einzelfall zu betrachten) sowie für massive

Holzwände:

 

1. Eine speicherfähige, trockene, massive und monolithische Wand hat von Natur aus gut gute

Dämmeigenschaften

 

2. Der Wärmebedarf einer massiven Wand wird wesentlich bestimmt durch dessen Feuchtegehalt,

Wandstärke, Temperaturdifferenz und Material - also Rohdichte und Wärmespeicherfähigkeit. Durch

Nutzung des solaren Energieeintrages steigt der thermische Wechselstromwiderstand. So kann ein

trockene und ausreichend dicke massive Wand in ihrem Wärmebedarf erheblich verbessert werden

Je höher die Bauteilfeuchte, desto höher die Wärmeleitfähigkeit.

 

3. Die Bauteilfeuchte kann durch die Bauart des Heizsystems beeinflusst werden.

 

4. Je höher die Rohdichte eines mineralischen Werkstoffes, desto höher der U-Wert. Je höher die

Materialdichte, desto höher ist deren spezifische Wärmespeicherfähigkeit. Daraus folgt:

Je höher (schlechter) der U-Wert, umso besser ist der thermische Wechselstromwiderstand

und somit die Speicher- und Dämmfähigkeit.   

Das erklärt die tatsächlich guten Eigenschaften unporosierter Ziegel und die im Vergleich zum

rechnerischen Bedarf tatsächlich wesentlich geringeren Energiebedarfswerte.

 

5. Außen-Dämmung verhindert solaren Energieeintrag in das Mauerwerk - auch diffuses Licht an einer 

Nordwand ist in unseren Breitengraden nicht zu vernachlässigen. WDVS verhindern diesen Energie-

gewinn

 

6. Außendämmung von mineralisch-monolitischen Aussenwänden genügen i.d.R. nicht den in den

Verordnungen geforderten Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit. Die Kosten werden über die Standzeit

der Systeme hinweg erfahrungsgemäß nicht eingespielt.

Ob und welche Maßnahmen erforderlich und wirtschaftlich sind, ist immer im Zusammenhang

Außenwandaufbau, -stärke, Art der Beheizung und den Fenstern zu betrachten. Der in den

Verordnungen verankerte Wirtschaftlichkeitsbegriff umfasst hierbei nur die energetische

Betrachtungsweise. Gesundheitliche Folgekosten aufgrund eines belastenden Raumklimas oder die

Kosten häufigerer Folgesanierungen gehen in die Betrachtung nicht ein.

 

7. Fußwärme entsteht zuallererst durch ruhende Luft und die Beschaffenheit des Fußbodenbelages

und nicht durch Wärmedämmung unter dem Boden.

So ist verständlich, warum sich unterschiedliche Fußböden bei identischer Oberflächentemperatur so

unterschiedlich anfühlen (z.B. Sollnhofener Platten versus Kork).

 

8. Nachtabsenkung erhöht den Energiebedarf! Die Gebäudehülle steht im Energieaustausch mit

Erdatmosphäre. Diese hat bei unbewölktem Himmel Tag und Nacht -58 Grad. Bei Nacht kühlt die

Hülle infolge fehlender Sonneneinstrahlung ab. In der Heizperiode ist die Nachtabsenkung aufgrund

der geringeren Tageseinstrahlung kontraproduktiv - vergleichbar mit dem Stop and Go Verkehr, der

wesentlich mehr Treibstoff benötigt. Ein Wärmedämmverbundsystem kühlt aufgrund kaum

vorhandener Wärmespeicherkapazität noch stärker als ein massives Mauerwerk oder eine

Massivholzwand aus. Es ist daher häufig nass, nimmt Schmutz auf und veralgt schnell.